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Motten und Mehlkäfer: So wirst du Ungeziefer in der Küche los

Larve einer Lebensmittelmotte in Container mit Körnern.
© Adobe Stock

Ungeziefer und Schädlinge in der Küche: So wirst du sie schnell los

Niemand möchte Motten, Käfer und Ameisen im Haus haben - vor allem aber nicht in der Küche! Hier erfahrt ihr, womit ihr die lästigen Tiere bekämpft und wie ihr ihnen vorbeugt.

Niemand möchte Motten, Käfer und Ameisen im Haus haben – vor allem aber nicht in der Küche! Hier erfahrt ihr, womit ihr die lästigen Schädlinge bekämpft und wie ihr ihnen vorbeugt.

Inhaltsverzeichnis

Der Herbst ist offiziell da – und mit ihm verschwinden viele Schädlinge, wie zum Beispiel Wespen, von der Bildfläche. Doch längst nicht alle Krabbeltiere. Denn sobald es draußen kälter und dunkler wird, gibt es einige Insekten, die es sich gerne in unseren Häusern und Wohnungen gemütlich machen.

Dazu gehören auch die Vorratsschädlinge. Die freuen sich nämlich nicht nur über unsere beheizten Räumlichkeiten, sondern vor allem auch über die vielen Lebensmittel, die es bei uns zu finden gibt. Quasi gefundenes Fressen für Käfer, Motten und Würmer.

Lesetipp: Herbstplage Stinkwanzen: So werdet ihr die Krabbeltiere wieder los

Ungeziefer in der Küche ist aber nicht nur eklig, es ist unter Umständen auch gesundheitsschädlich. Laut der AOK können die Hinterlassenschaften der Schädlinge etwa Allergien, Hautreizungen oder sogar Darmbeschwerden auslösen!

Umso wichtiger ist es, dass man dem Ungeziefer keine Chance gibt, sich zu verbreiten. Wir verraten euch, wie ihr die Krabbelviecher schnell wieder loswerdet und was ihr tun könnt, um dem Befall vorzubeugen.

Warum sind Schädlinge gerne in Küchen?

Ihr habt Schädlinge in der Küche? Das liegt nicht unbedingt daran, dass ihr die Hygiene in eurer Küche nicht wahrt. Schädlinge lieben feuchtwarme Umgebungen, am besten mit dunklen Ecken – etwa in Schränken –, in denen sie sich verstecken können. Wenn es dann noch ausreichend Essensreste abzustauben gibt? Utopia für die Krabbeltiere.

Besonders gerne nisten die Tiere sich in vollen Vorratsschränken ein. Getreide, Backzutaten und sogar Würze werden dort besiedelt. Einen Befall bekommt ihr aber recht schnell mit, wenn ihr nach diesen Warnsignalen Ausschau haltet:

  • Tote Insekten
  • Kotspuren
  • Reste von Panzern oder Insektenhaut
  • Spinnfäden
  • Veränderte Konsistenz von Lebensmitteln
Lebensmittel überprüfen
Lebensmittel sind in luftdichten Dosen gut verstaut. Credit: GettyImages

Dieses Ungeziefer ist typisch für Küchen

Bevor ihr euch dem Ungeziefer annehmt, kann es hilfreich sein, herauszufinden, womit ihr es eigentlich zu tun habt. Diese Insekten trifft man im Herbst besonders häufig in Küchen an:

  • Fruchtfliegen befallen vor allem Obst, Saft oder süße Essensreste. Sie können fliegen und vermehren sich schnell. Die Weibchen legen bis zu 500 Eier.
  • Mehlwürmer und Mehlkäfer sind vor allem in Mehlprodukten und Backwaren zu finden. Durch sie wird das Mehl muffig und klumpig.
  • Mehlmilben mögen vor allem trockene Lebensmittel, etwa Müsli, Mehl, Grieß oder Graupen. Befallene Ware erkennt man auch an einem süßlichen, beißenden Geruch. Die Lebensmittel in diesem Fall auf keinen Fall essen, weil es ansonsten zu Hautausschlägen, Asthma, Darmerkrankungen und Allergien kommen kann.
  • Brotkäfer nisten sich – wie der Name vermuten lässt – vor allem in Brot ein. Dort verursachen sie kleine Löcher.
  • Lebensmittelmotten sind extrem hartnäckig. Sie fühlen sich in fast allen Lebensmittelvorräten wohl. Charakteristisch sind die „Spinnweben“, die sie hinterlassen. Sie vermehren sich schneller, je wärmer ihre Umgebung ist. Deshalb kommen sie während der kalten Jahreszeit gerne in unsere Häuser.
  • Dörrobstmotten gehören zur Familie der Vorratsmotten. Die Raupen ernähren sich von Dörrobst, aber auch von Getreide und Getreideprodukten, Kakao, Nüssen, Gewürzen, Hefe, etc. Der hintere Teil ihrer Flügel ist von dunklerer kupferroter Farbe.
  • Silberfische sind kleine silberne Insekten, die insbesondere an feuchten Orten zu finden sind. Kohlenhydrate und Zucker sind ihre Hauptnahrungsquellen.
  • Ameisen sind ebenfalls klassische Küchenschädlinge. Sie fühlen sich von Brot und zuckrigen Lebensmitteln angezogen.
  • Küchenschaben und Kakerlaken ja, sie existieren auch in Deutschland! – fressen alles. Sie müssen häufig professionell entfernt werden.

So entfernt ihr das Ungeziefer

Habt ihr erst Insekten und andere Schädlinge in der Küche entdeckt, solltet ihr schnell handeln, damit die lästigen Krabbler sich nicht weiter ausbreiten. So geht ihr vor:

1. Hauptbefall identifizieren
Schaut euch alle Lebensmittelverpackungen ganz genau an und schüttet die Vorräte unter Umständen auch auf eine helle Oberfläche. So entdeckt ihr den Befall noch schneller.

Untersucht auch Fußleisten, Schrankritzen und andere dunkle Ecken in eurer Küche – hier verstecken sich die Tiere besonders gerne. Eine Taschenlampe kann dabei helfen.

2. Ungeziefer bekämpfen
Sobald ihr den Ursprung der Krabbeltiere identifiziert habt, ist es an der Zeit, die Offensive zu starten:

  • Entsorgt alle befallenen Lebensmittel und bringt den Müll dann sofort aus der Wohnung.
  • Säubert die Schränke mit einem Staubsauger und wischt mit heißem Spüli-Wasser nach.
  • Auch Essigwasser ist ein beliebtes Hausmittel. Mit Wasser verdünnen und schrubben!
  • Für enge Stellen und schwer zu erreichende Ecken sind kleine Bürsten oder Wattestäbchen sinnvoll.
  • Um die Eier abzutöten, könnt ihr die Schränke mit einem Föhn erhitzen.
Kammerjäger
Credit: GettyImages

Natürlich ist auch immer der Einsatz von chemischen Schädlingsmitteln eine Option. Die Gifte werden in der Regel als Spray aufgetragen.

Achtet jedoch darauf, das Mittel nur kurzfristig einzusetzen und immer gut zu lüften. Denn sie sind auch für Menschen schädlich. Laut der Verbraucherzentrale können die Mittel zu „Vergiftungen sowie auch dauerhaften Krankheiten führen“.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt übrigens, die Behandlung „gut geschulten Fachleuten mit entsprechender Sachkenntnis“ zu überlassen.

Mehr lesen: 4 Mittel gegen Spinnen, die helfen

Artspezifische Mittel verwenden

Je nachdem, um welchen Schädling es sich handelt, sind auch spezifische Bekämpfungsmittel sinnvoll.

Lebensmittelmotten können etwa mit Pheromonfallen (findet ihr hier auf Amazon*) angelockt werden. Alternativ haben sich auch Schlupfwespen (bekommt ihr ebenfalls auf Amazon*) als effektiv erwiesen. Die Wespen ernähren sich von den Eiern der Motten und sterben ab, sobald sie keine Nahrung mehr finden. Sprich: wenn alle Eier gefressen wurden.

Ameisen bekämpft ihr ganz einfach mit Lavendel-, Eukalyptus- oder Teebaumöl. Der Geruch verwirrt die Tiere. Alternativ haben sich auch doppelseitiges Klebeband, Backpulver und Fressköder (hier auf Amazon kaufen*) bewährt.

Ein klassisches Mittel gegen Fruchtfliegen ist hingegen eine Schale mit Essigwasser oder Saft, vermischt mit einem Tropfen Spülmittel. Das Spüli löst die Oberflächenspannung auf, die Fliegen versinken im Wasser.

So beugt ihr den Insekten vor

Am besten ist es natürlich, wenn man die lästigen Viecher gar nicht erst loswerden muss. Ihr könnt diese Maßnahmen ergreifen, um einem Befall vorzubeugen:

  • Lüftet die Vorratsschränke und wischt sie regelmäßig aus.
  • Lebensmittel solltet ihr kühl und trocken lagern.
  • Verpackt alle offenen Lebensmittel in fest verschließbare Boxen aus Glas.
  • Kontrolliert eure Vorräte regelmäßig.
  • Lagert nicht zu viele Lebensmittel und verbraucht vor allem Obst zeitnah.
  • Geschlossene Müllbehälter helfen, Insekten fernzuhalten.
  • Achtet darauf, dass Fugen und Ritzen gut abgedichtet sind, damit sich die Tiere nicht darin verstecken.
  • Lasst Essensreste nicht über Nacht draußen stehen.
  • Ein Insektenschutzgitter vor dem Fenster bietet zusätzlichen Schutz vor Schädlingen.