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Labret-Piercing: Alles zu Schmerzen, Risiken und Kosten des Lippenpiercings

Alle Infos zum Labret-Piercing
Alle Infos zum Labret-Piercing Credit: Getty Images

Hier kommen alle Infos zum Labret-Piercing, die ihr vor dem Stechen wissen müsst: Wie wird das Piercing gestochen, welche Risiken gibt es und was muss man bei der Pflege beachten?

Inhaltsverzeichnis

Beim Labret-Piercing handelt es sich um ein Piercing an der Lippe. Genauer gesagt wird das Piercing unterhalb der Unterlippe gestochen. Ob das Piercing mittig oder eher seitlich sitzen soll, bleibt ganz dem eigenen Geschmack überlassen. Sitzt das Piercing besonders tief in der Nähe der Zahnwurzel, spricht man von einem Lowbret.

Hier kommen alle wichtigen Infos, die ihr über das Labret-Piercing wissen solltet – von den Risiken und Schmerzen bis hin zur richtigen Pflege und den Kosten.

Übrigens: Der Begriff „Labret Piercing“ sorgt hin und wieder für Verwirrung. Denn nicht nur das Piercing an der Unterlippe, sondern grundsätzlich alle Piercings im Bereich der Lippe, werden oftmals als Labret bezeichnet. Dazu zählt zum Beispiel auch das Madonna-Piercing, das seitlich oberhalb der Oberlippe gestochen wird sowie das Medusa-Piercing, das in der kleinen Rille zwischen Oberlippe und Nase sitzt. Zudem wird der Begriff auch gleichzeitig für den hinten abgeflachten, kegelförmigen Piercingstab verwendet, der an vielen Körperstellen zum Einsatz kommen kann.

Wichtig vorab: Egal, um welches Lippenpiercing oder Piercing generell es sich handelt – es sollte immer ausschließlich von einem professionellen und erfahrenen Piercer gestochen werden. Wird das Lippenpiercing nicht fachgemäß gestochen, können schlimme Entzündungen entstehen.

Labret-Piercing: So wird das Piercing an der Lippe gestochen

Vor dem eigentlichen Stechen des Piercings, wird zunächst die Einstichstelle und die umliegende Haut gründlich desinfiziert und anschließend die gewünschte Piercingstelle mit einem Stift markiert. Dann wird die Lippe mit einer Klemmzange fixiert, leicht angehoben und mit einer speziellen Nadel durchstochen.

Die Unterlippe schwillt oftmals direkt nach dem Stechen leicht an, pocht oder fühlt sich heiß an. In manchen Fällen kann sich die Lippe oder das Zahnfleisch in den ersten Tagen sogar blau färben. All diese Beschwerden sollten aber spätestens nach einigen Tagen wieder verschwinden.

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Labret-Piercing: Wie schmerzhaft ist das Piercen?

Wie schmerzhaft das Stechen des Unterlippenpiercings ist, hängt natürlich immer vom eigenen Schmerzempfinden ab. Generell kann man aber sagen, dass das Labret eher zu den schmerzarmen Piercings gezählt wird, da nur durch Haut und nicht wie bei vielen Ohrpiercings (etwa dem Tragus oder Conch) durch Knorpelgewebe gestochen wird.

Labret-Piercing stechen lassen: Das sind die Risiken

Grundsätzlich bringen alle Piercings, ob Bauchnabel-, Ohr- oder Lippenpiercing, einige Risiken mit sich. Schließlich wird Gewebe durchstochen und ein Fremdkörper eingesetzt.

Das häufigste Risiko besteht darin, dass sich das Labret-Piercing entzündet – zum Beispiel, wenn es nicht richtig und regelmäßig gepflegt wird oder man mit dem Piercing ständig an Kleidung und Co. hängen bleibt. Auch das Tragen einer Zahnspange kann sich negativ auswirken, da sich die Spange mit dem Schmuck verhaken kann und das Piercingloch so ständiger Reibung ausgesetzt ist. Was zu tun ist, wenn sich euer Piercing entzündet, erfahrt ihr hier: Piercing entzündet: Was du tun kannst und wann du zum Arzt solltest.

Doch nicht nur Entzündungen können bei diesem Unterlippenpiercing auftreten. Der Piercingschmuck kann zum Beispiel mit der Mundschleimhaut verwachsen. Dieser Fall tritt in der Regel allerdings nur bei neu gestochenen Piercings mit zu kurzen Steckern auf.

Generell ist die richtige Länge des Lippenpiercings beim Labret sehr wichtig. Ein zu kurzer Stab kann die Zähne und den Zahnschmelz beschädigen. Generell ist der Erstschmuck länger als der dauerhafte Schmuck, der nach der vollständigen Abheilung eingesetzt wird.

Und auch das richtige Material ist entscheidend. Stecker aus Titan oder Chirurgenstahl können Zahnfleisch und Zahnschmelz angreifen. Daher sollten ausschließlich Piercings aus weichem Polytetrafluorethylen (PTFE) verwendet werden.

Kosten: Soviel kostet das Lippenpiercing

Mit welchen Kosten ihr für das Labret-Piercing rechnen müsst, lässt sich pauschal nicht sagen. Die Preise variieren je nachdem, in welchem Studio ihr euch piercen lasst. Und auch von Region zu Region gibt es Preisschwankungen.

In der Regel kostet das Lippenpiercing etwa 40 bis 70 Euro. Im Preis ist meist nicht nur das Piercen, sondern auch der Erstschmuck sowie die Piercingpflege enthalten.

Lesetipp: Piercing-Trends 2020: Die wollen wir jetzt!

Labret-Piercing: Alles zur Heilung und richtigen Pflege

Die Abheilung des Labrets dauert etwa vier bis acht Wochen. Damit das Piercing ohne Probleme abheilt und keine Entzündungen auftreten, ist nach dem Stechen die richtige Pflege das A und O.

Da es sich beim Labret-Piercing zum Teil um ein äußeres und zum Teil um ein orales Piercing handelt, muss es sowohl von außen, als auch und von innen gepflegt werden.

Hier kommen die wichtigsten Tipps:

  • Einstichstelle in den ersten Wochen zwei- bis dreimal täglich mit Desinfektions-Mundspray (gibt es im Piercing-Studio, der Apotheke oder hier bei Amazon*) reinigen.
  • Außerdem Mund nach den Mahlzeiten mit einer Mundspülung (ohne Alkohol) oder mit Kamillentee ausspülen.
  • In den ersten Tagen auf Rauchen, Alkohol und blutverdünnende Medikamente wie Aspirin verzichten und Piercing vor Seife und Kosmetik schützen bzw. zu ph-neutralen Produkten greifen.
  • In den ersten zwei Wochen sollten keine milch- und fruchtsäurehaltigen Lebensmittel verzehrt werden. Generell sollte man beim Abbeißen und Kauen von Lebensmitteln sehr vorsichtig sein.
  • Für einige Tage auf Ballsportarten verzichten (Verletzungsgefahr). Auch Sonnenbaden/Solarium und Sauna ist während der Wundheilung tabu.
  • Labret hin und wieder mit desinfizierten Händen leicht bewegen, damit es nicht mit der inneren Mundschleimhaut verwächst. Piercing aber auf keinen Fall herausnehmen.
  • Eventuell entstehende Krusten können vorsichtig mit warmem Kamillenwasser entfernt werden.

Labret: Dieser Piercingschmuck ist geeignet

Sobald das Piercing an der Unterlippe vollständig abgeheilt ist, kann der Erstschmuck durch anderen Schmuck vom Piercer ausgetauscht werden.

Für das Piercing wird in der Regel ein Labret Stab verwendet, auch Labret Stud oder Labret Pin genannt. Ein solcher Stab verfügt am einen Ende über eine kleine Platte und am anderen Ende über ein Gewinde, auf das eine kleine Kugel geschraubt werden kann. Die Stabstärke beträgt standardgemäß 1,2 mm oder 1,6 mm und ist zwischen 8 und 14 mm lang. Empfohlen wird außerdem ein Labret Stab aus Bioflex (PTFE). Das Material ist hautfreundlicher als Nickel oder chirurgischer Edelstahl, die häufig Allergien oder Entzündungen auslösen und die Zähne beschädigen können.

Neben Labret-Steckern sind aber auch Ball Cloure Ringe oder Hufeisen beliebt.

Quellen & weitere Informationen zu gesundheitlichen Risiken des Piercings:

Wichtiger Hinweis:

Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.

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